
Wie füllt man 19.000 qm?
Bachelorarbeit
- Aufgabe:
- Abschlussarbeit, Bauhaus-Universität, Weimar
- Lehrstuhl / Professur:
- Denkmalpflege und Baugeschichte
- Zeitraum:
- 2012 (Sommersemester)
Wie füllt man 19.000 qm?
Die Aufgabenstellung verlangte die Entwicklung eines Zwischen- oder Nachnutzungskonzeptes für die leerstehende KET-Halle in Weimar. Basierend auf einer geschichtlichen, bautypologischen und kunsthistorischen Dokumentation des Bestandes beschäftigte ich mich in meiner theoretisch ausgeführten Bachelorarbeit mit der Problemstellung derartig großflächiger, denkmalgeschützter Industriearchitektur und mit der daraus resultierenden Fragestellung, wie man sie im gesellschaftlichen Leben und Interesse wieder verankern soll.
Die Erneuerung, Umnutzung und Revitalisierung vorhandener Bausubstanz ist ein natürlicher Prozess, der schon immer zu beobachten ist. Zu jeder Zeit und in allen gesellschaftlichen und kulturellen Kreisen finden Umnutzungen statt. Veraltete Bausubstanz, veränderte Nutzungsanforderungen oder auch der Wandel ästhetischer Ansprüche und Grundpositionen veranlassen Besitzer immer dazu, Umgestaltungen vorzunehmen. Entscheidend ist hierbei ein schleichender Strukturwandel, dem verlassene Gebäude unterliegen und die Problematik des Umfeldes und des Standortes, in dem sie sich behaupten müssen.
Basierend auf dieser problemlastigen Ausgangssituation für leerstehende / denkmalgeschützte Gebäude habe ich den allgemeinen Umgang mit Industriebrachen am Beispiel der KET-Halle und anderer Vergleichsbauten analysiert um zu zeigen, wie es Architektur schaffen kann den Bezug zum gesellschafltichen Leben und Interesse durch geeignete Maßnahmen wieder zu bekommen.
Dies hängt vor allem mit gesellschaftlichem Wandel und gesellschaftlicher Probleme zusammen, mit denen unsere heutige Generation zu kämpfen hat. Gebäude sind nicht einfach nur Gebäude, sondern sie stehen in einem Zusammenhang, der viel größer ist. Außerdem nimmt die Komplexität dieser Wechselwirkungen ständig zu.
Basierend auf Zukunftsprognosen und Zukunftspersepktiven, beschäftigte ich mich mit utopischen Orten und realen Utopien, um festzustellen ob dieses Gedankengut der Halle eine Nutzungskontinuität für die Zukunft gewährleisten kann.
Die Halle wird schließlich anhand von verschiedenen Parametern kategorisiert, um daraufhin mit Mechanismen zur Problemlösung auch allgemeine Rückschlüsse für Denkmäler dieser Art ziehen zu können.
Letzten Endes soll es die Arbeit ermöglichen, für diese Art von Denkmaltypus, eine Lösung zu finden, die einzig und allein für das Gebäude bestimmt ist, um das Überleben des Gebäudes zu garantieren. Umnutzungsmaßnahmen beschränken sich dabei nicht auf die bloße Instandsetzung des Gebäudebestandes. Vielmehr geht es bei den einzuleitenden Schritten um die Wiederbelebung von Gebäuden, die den heutigen Ansprüchen aus vielfältigen Gründen nicht mehr gerecht werden. Die Nutzung kann nicht ohne das Gebäude und das Gebäude nicht ohne die Nutzung. Beide müssen sich finden... ähnlich wie der Topf seinen Deckel.







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Lageplan -
Grundriss Kellergeschoss -
Grundriss Erdgeschoss -
Schnitt und Ansicht
